Seit dem 1. Januar
2024 ist ist das aktuell geltende
Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) in Kraft. In den
Medien und Politik wird es häufig als
"Heizungsgesetz" bezeichnet, angesichts der
vorgeschriebenen weit reichenden Regelungen. Wie die
Tagesschau berichtet, beraten Union und SPD derzeit
in den Koalitionsverhandlungen über das
Heizungsgesetz.
Der
Energieberatendenverband GIH äußert deutliche Kritik
an der geplanten Abschaffung des Heizungsgesetzes in
seiner bisherigen Form. Laut eines geleakten
Abschlusspapiers der Arbeitsgruppe Verkehr und
Infrastruktur, Bauen und Wohnen von SPD und Union
soll das wohl umstrittenste Gesetz der vergangenen
Jahre rückgängig gemacht werden. Diese Entscheidung
sorge für erhebliche Unsicherheiten bei
Energieberatern, Eigentümern und der Baubranche.

Bild 2:
Stefan Bolln, Bundesvorsitzender des GIH.
©
Foto: GIH
„Statt für
Klarheit zu sorgen, wird mit dieser Rolle
rückwärts viel Verwirrung gestiftet“, kritisiert
Stefan Bolln, Bundesvorsitzender des GIH.
„Bürger, Unternehmen und Energieberatende haben
sich auf die aktuellen Regelungen eingestellt.
Jetzt drohen ein massiver Attentismus und
jahrelange Verzögerungen bei der Wärmewende.“
Der GIH weist darauf hin, dass eine Abschaffung
nicht nur wertvolle Zeit verschenke, sondern
auch den europäischen Anforderungen
widerspreche. Die Fokussierung auf den
Primärenergieverbrauch als Maßstab wäre eine
sinnvolle Vereinfachung gewesen – nun droht
stattdessen eine zusätzliche Verkomplizierung.
Zudem bremse die Entscheidung eine dringend
notwendige Markt- und Investitionsdynamik aus:
Der eingebrochene Sanierungsmarkt erhole sich
nur langsam und würde dadurch wieder geschwächt.
Eine Konjunkturerholung könnte abrupt abgewürgt
werden.
Der GIH fordert
daher eine klare Planbarkeit und Langfristigkeit
in der Gesetzgebung und Förderung. Änderungen
sollten ausschließlich im Einklang mit der
EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) erfolgen, die 2026
in nationales Recht umgesetzt werden muss.
„Die Wärmewende darf nicht durch politische
Kehrtwenden blockiert werden“, betont Bolln.
„Statt populistischen Abschaffungstheorien zu
folgen, braucht es endlich mehr unaufgeregte
Fachlichkeit, um ins Tun zu kommen. Ein klares
Bekenntnis zum Gebäudeenergiegesetz ist
essenziell, eine gezielte Optimierung im
Anlagenbereich kann die Energiewende effektiv
voranbringen. Unser Fokus sollte auf
praxistauglichen Lösungen liegen, die
Planungssicherheit schaffen und den Markt
nachhaltig stabilisieren.“
Quelle:
Presseinfo des GIH

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